Symphytum officinale
Der Name kommt von Gebein (Knochen) und wallen (zusammenwachsen). Dioskurides gab der Pflanze im ersten Jahrhundert nach Christus seinen Namen Symphytum (zusammenwachsen).
Der Beinwell gehört zu den Raublattgewächsen. Sie kommt in ganz Europa vor. Hat man sie einmal im Garten bekommt man sie auch nicht mehr heraus. Sobald ein kleines Stück Wurzel in der Erde ist, treibt sie sofort aus. Die Blätter sind groß und rau. Die Blüten können von cremeweiß bis blau lila werden. Die Wurzel ist außen tiefschwarz und innen sehr feucht und weiß.
Sie können das ganze Jahr diese Pflanze ernten. Im Herbst und Winter ist die meiste Kraft in den Wurzeln, über den Sommer ist mehr in den Blättern vorhanden.
Der Hauptwirkstoff ist Allantoin in der Pflanze. Das fördert die Zellneubildung und damit die Regeneration des Gewebes. Die lokale Durchblutung wird angeregt und das Wundsekret verflüssigt, so dass es besser abtransportiert werden kann. Eine bestehende Schwellung wird auch schneller zurückgehen. Sie ist entzündungshemmend, wundreinigend und reizmildernd. Hilft bei Prellungen, Schwellungen, Quetschungen und Verrenkungen.
Nehmen sie die Wurzel, entfernen die Schale und machen den schleimigen Anteil ganz klein (Oberflächenvergrößerung). Diesen Brei in einem Umschlag auf die betroffene Stelle und über Nacht einwirken lassen. Im Sommer nehmen sie die Blätter, machen diese klein und übergießen sie mit heiß Wasser. Ein bisschen abkühlen lassen und dann als Umschlag auf die betroffenen Wunden geben.
Betula pendula (Hänge-Birke)
Die Birke ist der nördlichste Laubbaum. Sie trotzt der eisigen Kälte mit ihrer luftgepolsterten Rinde. Auf ihrer Rinde wurde ab dem 15 Jhd. geschrieben. Die Birke enthält auch Teer, darum kann sie auch, frisch geschlagen, als Brennholz dienen.
Benutzt werden die frischen grünen Blätter. Ernten können Sie diese im April und Mai.
Die harntreibende und entzündungshemmende Wirkung hilft bei der Durchspülungstherapie der ableitenden Harnwege. Regelmäßiges Trinken von Birkenblättertee verhindert die Bildung des Nierensteins. Äußerlich angewendet, hilft es bei Haarausfall und Schuppen.
Urtica Dioica
Cäsars Truppen verwendeten die Nessel (Zwirn) zur Herstellung von Kleidern. Die heilende Wirkung ist schon seit Christi Zeiten bekannt.
Die jungen frischen Blätter werden für Tee verwendet. Die Samen kann man im August ernten und sein Müsli damit aufbessern. Die Wurzel zu ernten, ist immer im Herbst oder Frühjahr eine gute Idee.
Die Blätter wirken harntreibend und bringen Giftstoffe aus dem Körper. Äußerlich kann man die Pflanze gegen Stellen, welche durch Rheuma befallen sind, peitschen. Die Wurzel hilft bei vergrößerter Prostata und die Samen dienen zur allgemeinen Stärkung.
Hedera Helix
Die Kelten haben die Gottheit des Winters mit dieser Pflanze verbunden. Darum schmückt man sein Haus zur Zeit der Wintersonnwende mit Efeu.
Wenn es einmal im Garten angewachsen ist, lässt es sich nur schwer wieder vertreiben. Sie braucht im ersten Jahr viel Wasser, danach ist sie sehr robust.
Efeu enthält Saponine (Seifenstoffe), darum man es nur als Präparat bei Erkrankungen der Atemwege zu sich nehmen sollte. Efeu verflüssigt hartnäckigen Bronchialschleim. Es hilft bei Asthma, Keuch-, Krampf- und Reizhusten. Sie besitzt zusätzlich keimhemmende Eigenschaften.
Bellis perennis
Das Gänseblümchen ist eine Pflanze aus dem Zaubergarten. Sie steht für Liebe und Glück. "Bellis" bedeutet "die Schöne" und "perennis" “durch das Jahr”, weil sie das ganze Jahr so schön blüht.
Pfarrer Künzle empfahl immer eine Handvoll in jede Teemischung. Eine Pflanze, die, so viel sie auch getreten wird, immer wieder aufsteht, hilft bei allem. Vor allem aber bei “Gedeihnichtkinder”. In der Kinderheilkunde ist sie ein fester Bestandteil bei Husten-, Haut-, Stoffwechsel- oder Verdauungsproblemen.
Humulus Lupulus
Hopfen wurde aufgrund seiner Wirkung ins Reinheitsgebot der Bierbrauer aufgenommen. Es senkt die Libido der Mönche und beruhigt. Es regt die Verdauung an.
Tettnang ist eines der Hauptanbaugebiete dieser wunderbaren Pflanze. Sie wächst bis zu 20 cm. Am Tag. Im Uhrzeigersinn schraubt sie sich an einem Draht nach oben.
Äußerlich hilft ein Hopfenkissen neben dem Bett für einen guten Schlaf. Im Badewasser beruhigt es die Nerven. Innerlich hilft es bei Wechseljahrbeschwerden und Blutdruck-Problemen. Es löst Ängste und mindert nervöse Reizbarkeit.
Tropaeolum majus
Im 16. Jhd. kam sie von Peru nach Europa und wurde von Mönchen weitergezüchtet. Daher der Name.
Sie wächst auf einem normalen feuchten Boden. Alle oberirdischen Teile können von Mai bis Oktober gegessen werden. Lecker bis scharf.
Die Senfölglykoside in der Pflanze werden über die Lunge abgeatmet und über die Niere ausgeschieden. Bakterien, Viren und Pilze mögen diese eher nicht. Daher kann man bei Infektionen der Atem- und Harnwege die Pflanze genießen.
Verbascum densiflorum
"Wenn dein Herz an Schwermut leidet", empfahl Hildegart von Bingen, die Blüten der Königskerze zu sich zu nehmen. Früher tauchte man diese stattliche Pflanze in Teer und hatte somit eine Fackel; daher der Name.
Die zweijährige Pflanze mag eher steinige Böden, viel Sonne und keine Staunässe.
Die Blüten verhelfen dem zähen Schleim in den Bronchien etwas flüssiger zu werden. Somit kann chronischer Bronchitis, Heiserkeit und Reizhusten abgeholfen werden.
Lavendula Angustifolia
Julius Cäsar nahm täglich ein Bad mit Lavendel und schätzte seine entspannende Wirkung. Lavendel ist der Inbegriff des mediterranen Lebensstiles.
Die Pflanze wächst auf sandigem Boden und kann zweimal im Jahr geerntet Werden. Sie liebt ein sonniges Plätzchen um ihr Aroma zu entfalten.
Ein getrocknetes Sträußchen am Fenster verhindert das Eindringen von Insekten. Ein Lavendelbad bringt unglaubliche Entspannung und stärkt das Nervensystem. Lavendelöl äußerlich eingerieben fördert die Durchblutung auch bei rheumatischen Beschwerden. Innerlich kann man es bei Eischlafstörungen und nervösem Reizdarm anwenden.
Taraxacum Officinale
Er gilt als Ginseng des Westens. Die Chinesen waren die ersten, welche die Heilwirkung dieser Pflanze beschrieben haben.
Sie können die Pflanze das ganze Jahr ernten. Die gelben Blüten sehen hübsch im Salat aus und die jungen Blätter sind sehr lecker. Die Wurzel im Frühjahr oder Herbst ernten, denn da sind die Innhaltstoffe am höchsten.
Das Kraut regt durch seine Bitterstoffe den Leber-Gallefluß an und zählt somit zu den wichtigsten Ausleitungspflanzen. Die Wurzel enthält Inulin und wirkt ausgleichend auf den Insulinspiegel. Sie hilft bei Verdauungsbeschwerden und Völlegefühl.
Silybum Marianum
Der Legende nach verlor Maria mit dem Jesuskind ein paar Tropfen ihrer Muttermilch. Diese fielen auf eine gewöhnliche Distel. Seither sind die Blätter weiß-grün marmoriert.
Im März und April kann man die Samen in die Erde bringen.
Es ist die wichtigste Pflanze bei Lebererkrankungen. Sie hilft bei der Leberzellregeneration, indem sie die Membranen stabilisiert und somit Giftstoffen erschwert hereinzukommen. Sogar vorgeschädigte Leberzellen können sich wieder erholen.
Calendula officinalis
Ringelblume heißt sie, weil ihre Samen sich ringeln. Die Heilige Hildegard verordnete die Pflanze bei Verdauungsbeschwerden innerlich und äußerlich bei Ekzemen. Sie gilt als Arnika unserer Gärten. Ursprünglich kommt die Pflanze aus Afrika.
Streuen sie einfach von März bis Mai ein paar Samen in den Garten und schon kommen sie. Geerntet werden die Blütenköpfchen an sonnigen Tagen um 12.00 Uhr.
Es ist wohl die bekannteste Wundheilpflanze in Deutschland. Sie ist nebenwirkungsfrei und eignet sich bei Wunden aller Art. Sie ist entzündungshemmend und sorgt für einen raschen Wundverschluss, egal ob es eine Riss-, Quetsch- oder Schnittwunde ist.
Ringelblumensalbe:
20 g frisch gepflückte Blütenköpfchen in 100 ml Öl erhitzen. Anschließend abseihen, 15 g Bienenwachs im gleichen Öl warm machen, in Döschen füllen, fertig.
Ringelblumenöl:
Nur die Blütenblätter im kaltgepressten Öl für 3 Wochen einlegen. Immer wieder schütteln. Anschließend abseihen in dunkle Flaschen füllen.
Rosa canina
Im alten Persien gab es die ersten Rosenkulturen. Sie ist das Sinnbild für Liebe. Die Perser verwendeten Rosenwasserkompressen für Herz-, Magen- und Nervenleiden.
Blüten werden innerlich für Mund-, Rachen- und Schleimhautentzündungen verwendet. Äußerlich hilft sie bei Brustdrüsenentzündung und rissiger Haut. Die Früchte stärken die Abwehr und fördern den Stoffwechsel.
Rosmarinus Officinalis
An sonnigen Hängen des Mittelmeergebietes ist diese Pflanze heimisch. Sie wurde schon immer als Gewürz- oder Heilpflanze verwendet. Sie war bei den Griechen der Liebesgöttin aphrodite geweiht. Sie wurde mit der Liebe, Treue und dem ewigen Leben (Sterberitualien) in Verbindung gebracht.
Der immergrüne, wilde Halbstrauch wird bis zu 1,5 mtr. hoch. Die Blätter sind Nadelförmig und richen sehr aromatisch. Um Mai herum fängt die Pflanze an zu blühen. Sie hat kleine, violett bis blaue blaue Blüten.
Die nadelförmigen Blätter kann man das ganze Jahr durch ernten.
Vorallem die ätherischen Öle mit Cineol und Kampfer regen die Durchblutung an. Darum empfielt Pfarrer Künzle jedem mit schwachem Herz täglich einen Rosmarinwein zu trinken. Er soll auch die Potenz anregen. Er hilft bei Mutlosigkeit und vertreibt die Sorgen. Die griechischen Studenten trugen einen Rosmarienzweig auf dem Kopf. Dieser regt das Gedächtnis an. Zerreiben sie ein paar Blätter zwischen ihren Fingern und riechen sie daran. Sie werden gleich feststellen, dass ihr Kopf klarer und lernfähiger wird.
Rosmarin als Öl oder Tinktur auf die Haut aufgetragen hilft bei Durchblutungsbeschwerden und kann selbst bei Rheuma und Gicht Linderung bringen.
In der Frauenheilkunde wird der Unterbauch mit Rosmarinöl eingerieben um Wärme zuzuführen. Dies hilft den Unterleib zu entspannen, wenn man zu viel im Kopf hat, die Blutung es schwer hat loszugehen, wenn man keine Lust mehr empfindet. Sie regt auch die Wehen an, darum in der Schwangerschaft nicht anwenden.
Innerlich angewendet hilft der Wein bei Verdauungsbeschwerden und zu niedriegem Blutdruck.
Rosmarintee:
Frische Zweige in Weiswein und 8 Tage stehen lassen, abseihen und täglich 3 mal ein Schnapsglas davon trinken.
Rosmarinöl:
Frische Zweige in ein kaltgepresstes Öl, 3 Wochen stehen lassen, abseihen und in dunkle Flaschen abfüllen.
Rosmarintee:
Eine Hand voll nehmen, mit einem Liter heißes Wasser übergießen und 10 Min. ziehen lassen.
Aesculus hippocastanum
Der Name leitet sich vom griechischen hippo = Pferd ab. Die Kastanie war ein stärkender Futterersatz für erschöpfte Pferde. Durch Saponine, welche in den Samen vorhanden ist, wird zäher Schleim leichter zum Abhusten.
Im September / Oktober kann man die reifen Früchte ernten.
Die Salbe äußerlich aufgetragen hilft bei: Krampfadern, schweren Beinen, Wadenkrämpfen, Hämorrhoiden und zur Vorbeugung von Thrombosen, Karpaltunnelsyndrom.
Echinacea purpurea
Die Pflanze stammt aus dem wilden Westen. Die Indianer Nordamerikas haben die Heilkraft dieser Pflanze schon lange genutzt.
Die Pflanze verliert bei der Trocknung jegliche wirksamen Stoffe, darum kann sie nur frisch verarbeitet (Tinktur, Salbe) werden.
Echinacin als Tropfen verwendet, steigert die Abwehrkräfte und wird zur unterstützenden Therapie bei grippalen Infekten verwendet.
Salvia officinalis
Schon in der Antike kaute man Salbeiblätter um die Gedächtnisleistung anzuregen. Salbei im Garten und der Tod kann warten. Zu Pestzeiten hat man sich mit Salbeiessig eingerieben, weil die Keimhemmende Wirkung schon bekannt war.
Der Salbei liebt trockene, kalkreiche Böden und wenn er dann noch an einem sonnigen, warmen Plätzchen stehen darf wird er es danken. Die Immergrünen Blätter können das ganze Jahr geerntet werden.
Salbei hat eine zusammenziehende, keimhemmende Wirkung. Darum hilft es zu gurgeln wenn man zum Beispiel eine eitrige Angina oder ein wundes Zahnfleisch hat. Es wirkt antiseptisch, krampflindernd und regt die Galle an. Äußerlich angewendet hemmt es die Schweißbildung.
Achillea millefolium
Der griechische Held Achilles hat angeblich schon damals die Verletzungen der Krieger mit Schafgarbe geheilt. Auch Hildegard von Bingen beschreibt die große Heilwirkung dieser Pflanze.
Verwendet wird das Kraut. Sie ist eine unkomplizierte Pflanze und kommt mit fast allem klar. Am liebsten hat sie ein sonniges Plätzchen und mag es eher trocken.
Es ist eine sehr vielseitige Pflanze. Sie gleicht bei Frauen Hormone aus. Somit kann man den Tee z. B. bei Wechseljahr- oder Menstruationsbeschwerden verwenden. Durch die Bitterstoffe ist eine heilende Wirkung bei Verdauungsbeschwerden fast garantiert. Sie löst Krämpfe jeglicher Art. Äußerlich angewendet, hilft es bei schlecht heilenden Wunden.
Sambucus nigra
In der germanischen Mythologie durfte der “Hollerbusch” vor keinem Gehöft fehlen. Er beschützt das Leben der Pflanzen und Tiere. “Rinde, Beere, Blatt und Blüte, jeder Teil ist Kraft und Güte”. Er war der Universalhelfer des armen Mannes.
Er ist ausgesprochen robust und winterhart. Erntezeit der Blüten ist Mai/Juni. Die schwarzen Beeren ernten Sie im August und September.
Holunderblüten steigern die Abwehrkräfte. Sie sind schweißfördernd und helfen bei Infekten mit Fieber. Sie sind schwach Harntreibend. Die Beeren helfen bei Nervenschmerzen und als Begleitung bei Krebstherapie (Anthozyane).
Plantago Lanceolata
Die Indianer nannten die Pflanze “Fußstapfen des weißen Mannes” , weil sie genau so über den großen Teich kam. Sie gibt es Weltweit.
Auf jeder Wiese ist sie vorhanden. Man nimmt die spitz zulaufenden Blätter.
Durch die Schleimstoffe in den Blättern hilft sie bei hartem Husten. Einfach über Nacht eine Schüssel mit kaltem Wasser und Blätter in den Kühlschrank und tagsüber trinken. Äußerlich kann man sie in der Hand zerreiben bis Pflanzensaft austritt und diesen dann z.B. auf Insektenstiche oder kleine Entzündungen der Haut tupfen.
Thymian
Thymian vulgaris
Die alten Griechen verwendeten Thymian vor allem zum räuchern und im alten Ägypten wurden die Toten mit Thymian eingesalbt. Heute weiß man, dass beim verbrennen Stoffe entstehen, welche gegen Bakterien und Vieren wirken.
Der Thymian ist eine dankbare Pflanze und wächst fast überall. Seine rosafarbigen Blüten zeigen sich im Juni bis Juli. Er liebt einen lockeren, sandigen Boden und steht gerne in der Sonne.
Räuchern sie regelmäßig ihre Räume mit Thymian. Vorallem wenn sie mehrere Kinder haben. Atemwegserkrankungen werden sich weniger verbreiten. Als Tee hilft er bei krampfartigem und trockenem Husten. Bäder, Umschläge und Inhalationen lassen viel leichter abhusten. Er ist mäßig warm und ist daher ein sehr gutes Mittel bei Magenverschleimung, wenn die Leber nicht richtig arbeitet und um den Schleim aus der Lunge zu bekommen.
Tee:
eine Hand voll Zweige mit 1 Liter heißem Wasser übergießen und 10 min. ziehen lassen. 3 mal tgl. eine Tasse trinken.
Wein:
Thymian in Weißwein 8 Tage stehen lassen, abseihen und 3 mal tgl. ein Schnapsglas trinken.
Juglans regia
Ich denke, jedes Kind erkennt einen Walnussbaum mit seinen leckeren Früchten. Ursprünglich stammt der Baum aus Persien.
Wirkung:
Die Frucht selber soll, wegen seines Aussehens, dem Gehirn helfen. Die Blätter innerlich angewendet lindern Magen-Darmbeschwerden. Äußerlich kann man ein Sitzbad machen, z. B. bei Scheidenpilzen.
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